Einleitung

Der Marktplatz und die zentralen Straßenräume Altkalkarer Straße und Hanselaerstraße in Kalkar bedürfen aufgrund baulicher und funktionaler Mängel in absehbarer Zeit der behutsamen Erneuerung. Dabei gilt es, das besondere Erbe der Kalkarer Innenstadt mit ihren zahlreichen Baudenkmälern und historischen Stadträumen zu erhalten und herauszuarbeiten. Bei der geplanten Umgestaltung dieses besonderen Ortes ist insbesondere auf die uneingeschränkte Erhaltung und Wahrnehmung einer weitgehend freien Platzfläche mit den sie umgebenden und zu einem großen Teil denkmalgeschützten Gebäuden zu achten. Die Erneuerung der öffentlichen Räume in der Stadtmitte verfolgt das Ziel, eine hochwertige Gestaltung mit einer funktionalen Aufwertung und einer nachhaltigen Ausführung zu verbinden.

Beteiligungsprozess

Januar 2020
April 2020
Mai 2020
Juni 2020
Juli 2020
Juli 2020
August 2020
Ideenschmiede I
Beteiligung örtlicher Akteure zur freien Sammlung von Anregungen und Ideen zur Umgestaltung.
Ideenschmiede II
Aufgrund des Ansteckungsrisikos mit dem Coronavirus in Form einer Online-Beteiligung zur Konkretisierung und Diskussion der Projektvorschläge.
Sondersitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses
Vorstellung der vorgetragenen Anregungen und Abstimmung der unterschiedlichen Gestaltungsprinzipien.
Bürgerdialog auf dem Marktplatz
Vorstellung der favorisierten Vorentwurfsvarianten und Möglichkeit des offenen Austausches.
Online-Beteiligungsplattform
Beteiligung der Öffentlichkeit mit zahlreichen Möglichkeiten zur Formulierung von Anregungen, Wünschen und Einschätzungen zu einzelnen Gestaltungselementen.
Informationsveranstaltung
Vorstellung der Planungskonzepte und offenes Gespräch im Plenum.
Sondersitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses
Beschluss des abgestimmten Vorentwurfes zur Förderantragstellung.

Planungen

Im Rahmen der Variantenentwicklung, unter Berücksichtigung der bisherigen Beteiligungsergebnisse, haben sich für die Neugestaltung vier zentrale Planungsbausteine herauskristallisiert, die es bei der Variantenentwicklung zu berücksichtigen gilt: Barrierearme Zugänglichkeit und Querung des Marktplatzes, die Anordnung von Stellplatzflächen, die mögliche Begrünung der Platzfläche zusätzlich zur Linde und die Straßenraumgestaltung.
 
Insgesamt bestehen zwei Vorentwurfsvarianten, die unterschiedliche Lösungsansätze zum Umgang mit diesen Planungsbausteinen aufzeigen. Eine Kombination der einzelnen Bausteine ist grundsätzlich möglich.

Sie haben sich beteiligt!

In der Zeit vom 13.07. bis zum 06.08. haben Sie die Möglichkeit wahrgenommen, eine Vielzahl von Einschätzungen und Anregungen zu den Planungen für die Umgestaltung der Stadtmitte in Kalkar vorzutragen. Diese können weiterhin eingesehen werden.

Barrierearme Zugänglichkeit

Erläuterung
Um trotz der Beibehaltung der Kieselfläche die Nutzbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen zu verbessern, sind barrierearme Wege auf der Platzfläche geplant, welche ebenfalls mit Kiesel vorgesehen sind, jedoch mit einer anderen Verlegeart bzw. Ausführung. [...]
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Stellplätze

Erläuterung
Die Unterbringung der großflächigen Stellplatzanlage auf der Kieselfläche beeinträchtigt gegenwärtig maßgeblich das Stadtbild und führt in regelmäßigen Abständen zu Schäden am Pflaster, wodurch die Planung eine Neugliederung der Stellplatzfläche vorsieht. […]
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Begrünung

Erläuterung
Die historische Gerichtslinde bildet die grüne Mitte des Marktplatzes. Weitere Begrünungselemente bestehen gegenwärtig nicht. Um weitere schattige Aufenthaltsbereiche zu schaffen, zeigen die Varianten eine Möglichkeit auf, wie Begrünung im geeigneten Maßstab ergänzt werden kann. [...]
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Straßenraumgestaltung

Erläuterung
Die Altkalkarer Straße und die Hanselaerstraße bilden die zentralen Verkehrsachsen im Kernbereich Kalkars. Die Planung sieht eine optische Unterscheidung der Straße Markt sowie der Altkalkarer Straße und Hanselaerstraße vor, um die besondere historische Bedeutung des Bereichs rund um den Marktplatz hervorzuheben. […]
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Ansprechpartner

Stadt Kalkar
Markt 20
47546 Kalkar

E-Mail: info@kalkar.de
Telefon: 02824 13-0
Telefax: 02824 13-234

Deutsche Stadt- und Grundstücks-
entwicklungsgesellschaft mbH
Wiesenstraße 21
40549 Düsseldorf

Pesch Partner
Architekten Stadtplaner GmbH
Hörder Burgstraße 11
44263 Dortmund

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Erläuterung
Barrierearme Zugänglichkeit

Um trotz der Beibehaltung der Kieselfläche die Nutzbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen zu verbessern, sind barrierearme Wege auf der Platzfläche geplant, welche ebenfalls mit Kiesel vorgesehen sind, jedoch mit einer anderen Verlegeart bzw. Ausführung.

VARIANTE 1

Variante 1 sieht eine barrierearme Rahmung in westlicher sowie südlicher Richtung vor sowie zwei senkrechte Querungen. Die westliche und südliche Rahmung ermöglicht eine barrierearme Erreichbarkeit der Platzfläche aus allen Richtungen, um weite Wege für mobilitätseingeschränkte Personen zu vermeiden. Die zusätzlichen Querungen ermöglichen die Erreichbarkeit der Linde sowie des historischen Rathauseinganges.

VARIANTE 2

Variante 2 sieht diagonal angeordnete barrierearme Querungen in einer abgewandelten Kieseloberfläche vor. Die diagonale Anordnung soll die Erreichbarkeit aller Ziele auf beiden Seiten der Platzfläche ermöglichen. Die genaue Lage orientiert sich an den zentralen Anschlussstellen südlich der Platzfläche. Eine Aufweitung der diagonalen Querungen im Bereich der Linde wäre denkbar, um diese barrierearm erreichbar zu machen.

Erläuterung
Stellplätze

Die Unterbringung der großflächigen Stellplatzanlage auf der Kieselfläche beeinträchtigt gegenwärtig maßgeblich das Stadtbild und führt in regelmäßigen Abständen zu Schäden am Pflaster, wodurch die Planung eine Neugliederung der Stellplatzfläche vorsieht.

VARIANTE 1

Variante 1 setzt auf eine großzügige Platzfläche mit einer durchgängigen freien Fläche unter Ausschluss der Befahrbarkeit in Form von Stellplätzen. Die Stellplätze werden in ihrer Anzahl reduziert und entlang der Kesselstraße untergebracht. Durch einen Materialwechsel zwischen Platzfläche und Stellplätzen werden Poller und Schäden an der Kieselfläche vermieden sowie eine barrierearme Zugänglichkeit der Stellplätze ermöglicht.

VARIANTE 2

Variante 2 orientiert sich an der gegenwärtigen Situation des Marktplatzes mit einer großflächigen Stellplatzanlage. Auch in dieser Variante wird der Marktplatz als homogene Kieselfläche gestaltet, jedoch soll weiterhin ein großer Anteil der Kieselfläche als Stellplatzfläche genutzt werden. Durch diese Nutzung auf der sensiblen Oberfläche besteht das Risiko, dass auch nach einer Umgestaltung langfristig mit Schäden und damit verbundenen Kosten zu rechnen ist.

Erläuterung
Begrünung

Die historische Gerichtslinde bildet die grüne Mitte des Marktplatzes. Weitere Begrünungselemente bestehen gegenwärtig nicht. Um weitere schattige Aufenthaltsbereiche zu schaffen, zeigen die Varianten eine Möglichkeit auf, wie Begrünung im geeigneten Maßstab ergänzt werden kann.

VARIANTE 1

Zur optischen Abschirmung der Stellplatzreiche sowie zur Schaffung schattiger Aufenthalts- und Spielbereiche ist in Variante 1 ein Baumfilter mit kleinkronigen Bäumen vorgesehen. Die gezielte Auswahl kleinkroniger Bäume ordnet sich bewusst der Wirkung der Linde unter und ermöglicht auch weiterhin einen freien Blick auf die historischen Fassaden.

VARIANTE 2

Variante 2 verzichtet gänzlich auf zusätzliche Begrünung, wodurch die Linde als einziger Baum optisch stärker hervorgehoben wird. Dem Wunsch nach schattigen Aufenthaltsbereichen kann damit nur im zentralen Platzbereich unter der Linde Rechnung getragen werden.

Erläuterung
Straßenraumgestaltung

Die Altkalkarer Straße und die Hanselaerstraße bilden die zentralen Verkehrsachsen im Kernbereich Kalkars. Die Planung sieht eine optische Unterscheidung der Straße Markt sowie der Altkalkarer Straße und Hanselaerstraße vor, um die besondere historische Bedeutung des Bereichs rund um den Marktplatz hervorzuheben.

Die Straße Markt und die Kesselstraße werden niveaugleich ausgebaut. Die Fahrbahn wird analog zum Bestand mit Grauwacke gepflastert. Die Gehwege werden optisch durch ein anderes Material abgesetzt. Barrierearme Querungen über die Fahrbahn in Verlängerung der Verbindungen über den Marktplatz verbessern die Querbarkeit für mobilitätseingeschränkte Nutzer.

Die Altkalkarer Straße wird niveaugleich in Klinker ausgebaut. Die Fahrbahn wird durch Rinnen von den Seitenbereichen separiert. Zusätzlich tragen verschiedene Verlegearten der Klinker dazu bei, dass die Fahrbahn und die Seitenbereiche zur Sicherheit der verschiedenen Verkehrsteilnehmer erkennbar sind. Aufgrund des in Abschnitten sehr schmalen Straßenraumprofils wird die Fahrbahn in diesen Bereichen eingeengt, wodurch angemessene breite Gehwege entstehen.

Die Hanselaerstraße wird ebenfalls niveaugleich als Mischverkehrsfläche mit Klinker ausgebaut. Der Straßenraum wird im Gegensatz zur Altkalkarer Straße durch eine mittig verlaufende Rinne gegliedert, sodass allen Verkehrsteilnehmern der gesamte Straßenraum zur Verfügung steht.